28.09.2013

 

Ansteckender Swing

Zum zehnten Geburtstag sind so viele Gäste gekommen, dass die Stadthalle voll besetzt ist. Alle wollen die schillernde Party der 42nd Floor Bigband miterleben – und sie werden nicht enttäuscht. Ein ambitioniert aufspielendes Orchester, zwei hervorragende Vokalisten, eindrucksvolle Tanzdarbietungen und ein gut gelaunter Moderator sorgen für beste Unterhaltung am Samstagabend.

Ein Bericht von Sibylle Schwenk (Klick auf die Bilder öffnet ein neues Fenster)

 


42nd Floor Bigband
zeigt ihr breites
Repertoire beim
Jubiläumsabend in der
Aalener Stadthalle. (Foto: hag)
Aalen. - In klassischer Bigband-Besetzung präsentieren sich die Musiker: Trompeten, Posaunen, Saxophone, Piano und Rhythm-Section. Stilvoll gewandet in weiße Hemden mit schmaler, schwarzer Krawatte strahlt die Band etwas vom Charme der Swing-Ära aus. Und mit „In The Mood“, dem Klassiker von Joe Garland, bekannt geworden durch Bandleader Glenn Miller, schaffen die Musiker um Dirigent Michael Schirle sofort diese besondere Atmosphäre von Glamour und purem Entertainment. Tolle Rhythmen, Bass-Riffs und die strahlende Dominanz der Bläser-Section gefallen von Beginn an.
Das Publikum lässt sich mitreißen von „Sing Sing Sing“, von dem Beat der „Ulla In Africa“ oder dem flotten „Samba Ti Kaye“. Auch Astor Piazollas „Libertango“ erfährt durch die 42nd Floor Bigband eine elegante Interpretation. Dazwischen sind es die Popsongs und Balladen, die den Stil der Band prägen.
Zu den Blicken nach Big Apple gehört eben auch die Stimme. Britta Schmid begeistert hier mit einem griffigen, wandlungsfähigen und leichtfüßigen Sopran und macht aus „Crazy“ oder dem Bond-Hit „Skyfall“ mitreißende Hörmomente. Auch Marc Rodewald hat den richtigen Sound auf den Stimmbändern, um für „Clementine“ oder „Mr. Bojangles“ ansteckend swingen zu können. Sehr schön gelingt auch das Duett von „Lost“, und bei „I‘ve Got The World On A String“ bezieht Moderator Matthias Ruthardt das Publikum mit ein.
Es bildet nach erfolgreicher Übungsphase den passenden Background-Chor und singt voller Enthusiasmus mit. Überhaupt lockert Ruthardt gekonnt auf und setzt nette Überleitungen: „Wir machen jetzt Pause; es wäre günstig, wenn Sie jetzt auch Pause machen würden, sonst gehen wir ja alle nacheinander. . .“. Für die Balladen hat sich die Bigband mit einem Streicherensemble verstärkt, das neue Klangräume aufmacht und gut zu einigen Kompositionen passt.

Auch die tänzerische Umsetzung von „Mr. Bojangles“ durch Samuel Türksoy oder der Pas-De-Deux mit Elena Wirth zu „Libertango“ sind echte Hingucker mit eindrucksvollen Formationen. Eine größere Ballettgruppe aus der Musikschule Aalen sorgt für gute Unterhaltung beim abschließenden „Things“ mit süßen Petticoats und überzeugender, schauspielerischer Leistung. Diese Geburtstagsparty hat Spaß gemacht. Der lang anhaltende, jubelnde Applaus des Publikums zeigte es mehr als deutlich.

Erschienen in der Schwäbischen Post vom 29.09.2013